Hilfe, mein Kind hat ADHS – Vielleicht ist es schwer zu glauben, aber tatsächlich können diese wenigen Worte das Leben von Familien gründlich auf den Kopf stellen. Die Diagnose der Verhaltensstörung sollte jedoch nicht als Stigmatisierung gesehen werden und mit panischer Angst vor einer ungewissen Zukunft einhergehen. Vielmehr sollte sie als erster Schritt in Richtung einer Verbesserung des momentanen Ist-Zustandes betrachtet werden. Schließlich beginnen die Probleme betroffener Familien nicht erst mit der Diagnose ADHS, sondern meist schon lange vorher. Mit der gesicherten Feststellung einer vorliegenden Verhaltensstörung können hingegen endlich geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um allen Beteiligten zu einem geregelten Leben zu verhelfen.
- Was ist ADHS eigentlich?
- Hilfe, warum hat mein Kind ADHS?
- Hilfe, hat mein Kind ADHS? – Anzeichen erkennen und deuten
- Der erste Schritt: ADHS durch Fachleute feststellen lassen
- Leben mit ADHS – auf diese Probleme kann das Kind treffen
- Umfassende Behandlungs- und Therapiemethoden erleichtern den Alltag mit ADHS
- Eine ADHS-Therapie kann sich aus den folgenden Bausteinen zusammensetzen
Was ist ADHS eigentlich?
„ADHS“ ist im Grunde genommen nur ein Oberbegriff für eine psychische Störung, deren Merkmale breit gefächert sein können. Die Abkürzung selber steht für „Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (oder auch: Störung)“. In einigen Fällen werden nur die Abkürzungen „ADS“ oder „HKS“ verwendet. Studien haben ergeben, dass ca. 3-7% aller Kinder unter ADHS leiden, somit ist diese Störung die häufigste seelische Erkrankung, die bei Kindern und Jugendlichen diagnostiziert wird. Interessant ist dabei die Tatsache, dass ein Vorliegen von ADHS bei einem Kind nicht zwangsläufig eine Behandlung notwendig macht. Erst bei deutlichen Schwierigkeiten im sozialen Alltag der betroffenen Person, welche durch die für ADHS typischen Kernprobleme – Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit – verursacht werden, muss eine umfassende Therapie angestrebt werden. Nach oben »
Hilfe, warum hat mein Kind ADHS?
Wenn man den geschichtlichen Verlauf der Kenntnisse über die Verhaltensstörung verfolgt, wird man einen gewaltigen Wandel in der Annahme der Ursache für ADHS finden. So ging man anfangs davon aus, dass die Störung durch äußere Einflüsse hervorgerufen wird. Dies seien unter anderem erlebte Traumata oder Fehler in der Erziehung seitens der Eltern. Das Problem der Betroffenen wurde also nur von seiner pädagogischen und seiner sozialen Seite aus betrachtet. Dies ist nicht grundsätzlich falsch, denn auch diese Faktoren spielen bei der Symptomatik, die mit ADHS einhergeht, eine bedeutsame Rolle.
Die moderne Forschung geht jedoch mittlerweile davon aus, dass es neurobiologische Faktoren gibt, welche die Entwicklung einer solchen Störung begünstigen. Im Klartext bedeutet dies, dass bei betroffenen Personen der Stoffwechsel im Gehirn, welcher für die Übertragung von Informationen verantwortlich ist, einer Fehlregulierung unterliegt. Dies gilt für jene Vorgänge im Gehirn, welche für die Ordnung der eigenen Gedanken und die Steuerung des Bewegungsdranges zuständig sind. Daraus resultieren die nach außen hin erkennbaren „Symptome“ für ADHS – wie etwa Impulsivität und ein schlechtes Konzentrationsvermögen.
Da es aufgrund dieser neurobiologischen Disposition zu Verhaltensauffälligkeiten bei den betroffenen Kindern kommt, sind gravierende Probleme in der Erziehung und Schwierigkeiten bei sozialen Interaktionen in Gruppen quasi vorprogrammiert. Es gilt daher als erwiesen, dass ADHS nicht durch Vernachlässigung oder gravierende Erziehungsfehler entsteht, sondern die Alltagsprobleme betroffener Familien durch die neurologische Disposition zur Verhaltensstörung verursacht werden. Nach oben »
Hilfe, hat mein Kind ADHS? – Anzeichen erkennen und deuten
Die intensive Verbreitung des Themas „ADHS“ durch die modernen Medien ist ein zweischneidiges Schwert: Positiv zu vermerken ist, dass den Betroffenen nun meist schneller und gezielter geholfen werden kann als es in früheren Zeiten der Fall war. Negativ wirkt sich die Tatsache aus, dass die Störung plötzlich als Ursache aller unliebsamen Verhaltensweisen herhalten muss. Immer wieder drücken selbst Außenstehende – eigentlich normalen – kindlichen Verhaltensweisen zügig den Stempel „ADHS“ auf und verunsichern die Eltern der „auffälligen“ Kinder damit.
Aus diesem Grund sollten Väter und Mütter, deren Kinder hin und wieder verhaltensauffällig wirken, nicht direkt mit dem Gedanken „Hilfe, mein Kind hat ADHS“ reagieren oder in Panik verfallen. Jedes Kind folgt einer gewissen Impulsivität und besitzt einen ganz natürlichen Bewegungsdrang. Dies sind Eigenschaften, die in einer disziplinierten und auf Ordnung beruhenden Gesellschaft von Erwachsenen in der Regel immer wieder zu Konflikten führen und erst durch liebevolle Erziehung und dank endloser Geduld in die richtigen Bahnen gelenkt werden können.
Doch wie können Eltern zwischen „Ich habe lebhaften Nachwuchs“ und „Hilfe, mein Kind hat ADHS“ unterscheiden? Nun, zum einen sollte eine deutliche Anhäufung von typischen Symptomen erkennbar sein, um überhaupt den Verdacht auf ADHS entstehen zu lassen. Zum anderen müssen die Symptome über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig auftreten und in ihrer Intensivität nicht nachlassen. Die typischen Symptome der Verhaltensstörung lassen sich wie folgt stichpunktartig zusammenfassen:
- Nicht regulierter Bewegungsdrang
- Tagträumereien und geistige Abwesenheit (Gedankenverlorenheit)
- Keine Motivation möglich
- Unaufmerksamkeit
- Mangelndes Konzentrationsvermögen
- Vergesslichkeit
- Impulsivität
- Niedrige Frustrationstoleranz
- Stimmungsschwankungen
- Probleme mit sozialer Interaktion (Bsp.: Überreaktionen gegenüber anderen)
- Starke Selbstzweifel
- Hinterlassen oft ein großes Chaos (im Zimmer, am Arbeitsplatz, etc.)
Da ADHS in vielen Variationen auftreten kann, wird nicht jedes der Symptome bei einem möglicherweise betroffenen Kind auftreten. So kann beispielsweise auch ein Kind, welches nicht hyperaktiv ist und ständig herum zappelt, unter ADHS leiden. Bei dieser speziellen Ausprägung der Störung kommt es anstatt dessen vermehrt zu Tagträumereien, Unkonzentriertheit und Vergesslichkeit, welche den Alltag des Kindes bestimmen. Ohne fachliche Hilfestellung sollten Eltern, die bei ihrem Kind ADHS vermuten, daher keine endgültigen Schlüsse ziehen. Nach oben »
Der erste Schritt: ADHS durch Fachleute feststellen lassen
Eltern dürfen nicht direkt in Panik ausbrechen, wenn ihr Kleinkind mal wieder über die Möbel tobt, im Supermarkt partout nicht an der Hand bleiben will und lieber durch die Gänge rennen möchte oder beim Abendessen keine halbe Stunde ruhig sitzen bleibt, sondern auf dem Stuhl herum zappelt. All diese Dinge sind, wenn auch für Erwachsene manchmal schwer zu akzeptieren, vollkommen normale, kindliche Verhaltensweisen und entstehen aus reinem Bewegungsdrang, Neugier und Impulsivität.
Zwar rückt die Verhaltensstörung, dank der besonderen Aufmerksamkeit durch die Medien, immer mehr in den Fokus des Erziehungsalltages von Eltern und Pädagogen, doch dies bedeutet nicht, dass jedes unaufmerksame und impulsive Kinds auch unter ADHS leidet. Stellen besorgte Eltern jedoch innerhalb des Zusammenlebens mit ihrem Kind fest, dass die vorher bereits genannten Anzeichen für ADHS sich zunehmend zu häufen beginnen, kann das Herantreten an einen Arzt, um eine genaue Diagnose zu erhalten, angeraten sein. Denn nur eine tatsächlich diagnostizierte Störung kann mit den entsprechenden Maßnahmen behandelt werden. Die erste Anlaufstelle für eine aufklärende Beratung stellt der behandelnde Kinderarzt dar. Dieser ist im besten Fall ohnehin vom Säuglingsalter an mit der Entwicklung des Kindes vertraut und kann eine vorläufige Diagnose stellen und die Betroffenen an geschulte Psychiater und Psychotherapeuten für Kinder überweisen.
Um eine gesicherte ADHS-Diagnose zu erstellen, werden von den Fachleuten dann unterschiedliche Methoden angewandt – so kommen unter anderem intensive Gespräche, diverse Fragebögen und verschiedenste Tests zum Einsatz. Damit ein genaues Bild des Alltags und der auftretenden Probleme entstehen kann, wenden sich diese Methoden nicht nur an das Kind selber, sondern auch an die Eltern und andere Bezugspersonen aus dem Umfeld des Betroffenen (wie etwa Lehrkräfte). Diese werden – hauptsächlich in intensiven Gesprächen – von den Spezialisten zu bestimmten Alltagssituationen befragt, während das Kind in seinem Verhalten beobachtet wird und neurologische Untersuchungen an ihm vorgenommen werden.
Die Diagnose der Verhaltensstörung erfolgt meist durch mehrere Personen und über einen langen Zeitraum hinweg, da jeder Mensch in seinem Leben in eine Lage kommen kann, in denen sein Verhalten kurz auffällig wird (beispielsweise nach einem traumatischen Erlebnis oder während einer Stresssituation). Es wäre also fatal, die Diagnose ADHS nur aufgrund einer kurzen Momentaufnahme, welche vielleicht sogar komplett aus dem Zusammenhang der derzeitigen Gemütsverfassung gerissen wurde, zu stellen.
Damit Fehldiagnosen weitestgehend ausgeschlossen werden können, wurden strenge Kriterien zur Bestimmung von ADHS festgelegt. Diese definieren beispielsweise den Mindestzeitraum, in dem die Symptome auftreten sollten und halten fest, dass andere Ursachen für die vorherrschende Symptomatik erst einmal ausgeschlossen werden müssen. Der Weg vom Verdacht bis zur gesicherten Diagnose ist somit zwar lang und für die Betroffenen gewiss auch nervenaufreibend, doch am Ende schützt dieses Verfahren die Beteiligten vor falschen Einschätzungen und den daraus resultierenden, fehlerhaften Lösungsansätzen. In Anbetracht dieser aufwendigen Prozedur fragen sich die Eltern potenziell betroffener Kinder vielleicht, ob es wirklich nötig ist, seinen Nachwuchs auf ADHS untersuchen zu lassen. Im ersten Moment mag es nämlich einfacher erscheinen, den Alltag allein weiter zu bestreiten. Doch das ist meist ein Trugschluss. Nach oben »
Leben mit ADHS – auf diese Probleme kann das Kind treffen
Es hat keinen Sinn, es zu bestreiten: Natürlich macht sich ADHS im Alltag mit einem Kind bemerkbar und kann zu kräftezehrenden Problemen führen. Diese sind zumeist sogar erst der Auslöser, um überhaupt auf den Gedanken „Hilfe, mein Kind hat ADHS“ zu kommen und eine ärztliche Diagnose zu erbitten. Im Folgenden soll daher geklärt werden, mit welchen Schwierigkeiten Kinder und Jugendliche, bei denen ADHS diagnostiziert werden kann, zu kämpfen haben.
Die drei Kernprobleme von Menschen, die unter ADHS leiden, sind Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit. Diese drei Eigenschaften führen in fast allen Bereichen des alltäglichen Lebens zu gewissen Schwierigkeiten – sei es, weil der eigene Bewegungsdrang selbst im Restaurant nicht unter Kontrolle gehalten werden kann und der Familienausflug eher nervenaufreibend als entspannend ist, oder, weil die schulischen Leistungen unter Flüchtigkeitsfehlern und großer Vergesslichkeit leiden müssen.
Gerade bei der Sozialisation innerhalb großer Gruppen – etwa in der Schule oder in der Ausbildung – haben es Kinder, die unter ADHS leiden, deutlich schwerer als nicht betroffene Altersgenossen. Besonders dann, wenn die erwachsenen Bezugspersonen, also Lehrer und Ausbilder, nichts von der Verhaltensstörung wissen und sich durch das auffällige Benehmen der Betroffenen gestört fühlen. Dies führt schnell zu einer negativen Beurteilung der Kinder, welche in schlechten Noten, nachteiliger Behandlung oder noch drastischeren Konsequenzen gipfeln kann.
Auch innerhalb von Gruppen, die aus gleichaltrigen Personen besteht, können an ADHS leidende Kinder einen schweren Stand haben, da ihnen meist eine gewissen Frustrationstoleranz fehlt und sie ihrem schnell auftretenden Unmut aufgrund ihrer Impulsivität zügig und gründlich Luft machen. Dies stößt bei anders handelnden Personen auf Unverständnis und Ablehnung und erschwert die Integration der Kinder erheblich. Sollte also bei einem Kind ADHS festgestellt werden, ist es im Sinne aller Beteiligten, Wege zur Behandlung der Störung zu suchen und in den Alltag zu integrieren, um den Betroffenen das Leben mit der Diagnose ADHS zu erleichtern. Nach oben »
Umfassende Behandlungs- und Therapiemethoden erleichtern den Alltag mit ADHS
„Hilfe, mein Kind hat ADHS – was soll ich jetzt tun?“. Die Diagnose der Verhaltensstörung wirft viele Eltern erst einmal in ein seelisches Tief; sie fühlen sich hilflos und vielleicht auch überfordert. Doch das muss nicht sein, denn mittlerweile stehen die verschiedensten Behandlungsansätze und Therapiemaßnahmen zur Verfügung, um das Leben mit ADHS für alle Beteiligten zu verbessern.
Übrigens: Nicht jede Form der Verhaltensstörung muss auch behandelt werden! Es gibt durchaus milde Erscheinungsformen, welche das Leben der Betroffenen nicht übermäßig negativ beeinflussen, so dass eine Therapie vollkommen überflüssig ist. Es kann also vorkommen, dass einem Kind eine leichte Konzentrationsschwäche und eine erhöhte Impulsivität zu Eigen sind, welche auf ADHS zurückzuführen sind. Solange keine der beiden Eigenschaften schwerwiegend in das Leben der Familie und des Kindes eingreift, führen sie auch nicht zu belastenden Problemen der Personen. Im Gegenteil – einige Betroffene können sogar einen erhöhten Nutzen aus der Störung ziehen, da sie beispielsweise als äußerst kreative Menschen gelten.
In den meisten Fällen, in denen Eltern sich mit ihren Kindern zu einem Arzt begeben, wird wohl jedoch zumindest ein mittelschwerer Fall von ADHS vorliegen, welcher dann auch zu behandeln ist. Besorgte Eltern gehen schließlich nicht auf gut Glück zum Arzt, sondern haben oft schwerwiegende Gründe, um sich dem langwierigen Diagnoseverfahren zu stellen. Der Behandlung von ADHS liegt ein „multimodales“ Konzept zugrunde. Dies heißt konkret, dass eine Therapie der Verhaltensstörung nie auf nur einer, sondern gleich auf mehreren Ebenen stattfindet, dass sie flexibel ist und sich an die individuellen Bedürfnisse des Betroffenen anpasst. Dadurch soll erreicht werden, dass auftretende Probleme im Alltag möglichst beseitigt und das vorhandene Potential im Kind soweit wie möglich ausgebaut wird. Nach oben »
Eine ADHS-Therapie kann sich aus den folgenden Bausteinen zusammensetzen:
Gespräche: Diese werden mit dem betroffenen Kind, den Eltern und den Erziehern (beziehungsweise den Lehrkräften) geführt. Die wichtigsten Ankerpunkte der Gespräche sind die Aufklärung der Beteiligten über die Verhaltensstörung und die Beratung durch Fachpersonal. Hierbei werden offene Fragen geklärt und mögliche Lösungsansätze für Alltagsprobleme geboten. Die Eltern des Kindes können im Zuge dieser Gespräche an neue Erziehungskonzepte herangeführt werden, welche dem Familienleben eine klare Struktur verleihen und Konflikte minimieren können, so dass eine ganz neue Art von Ruhe in das Miteinander aller Beteiligten Einzug halten kann.
Ein ebenfalls besonders wichtiger Punkt ist die Aufhebung von Schuldzuweisungen – sei es nun zwischen den Partnern untereinander oder von den Elternteilen gegenüber dem Kind. Die Betroffenen sollten wieder im positiven zueinanderfinden und das Selbstwertgefühl des Kindes aufbauen. Therapien: Neben der Familientherapie, welche sich auf Eltern und Kind als Einheit konzentriert, werden auch kognitive Therapien, welche sich auf das Kind alleine beziehen, zur Behandlung von ADHS eingesetzt. Besonders die Individualtherapien können dem betroffenen Kind helfen, seinen Alltag besser zu strukturieren, seine Impulsivität unter Kontrolle zu halten und selbstbewusster mit der Diagnose umzugehen.
Desweiteren können Bewegungstherapien den Kindern dabei helfen, sich näher mit ihrem Körper zu befassen, diesen zu steuern und in bestimmten Situationen auch mal zu „bremsen“. Dies führt zu einer gesteigerten Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit. Zudem möchten diese Therapien dabei helfen, eine erhöhte Kontrolle über die eigene Impulsivität zu erhalten. Medikamente: Oft stehen Eltern der Verabreichung von Medikamenten zur Behandlung von ADHS kritisch oder sogar ablehnend gegenüber; abfällige Umschreibungen wie „ruhigstellen“ und „funktionsfähig machen“ schwirren durch den Raum. Was dabei jedoch übersehen wird, ist, dass die Verabreichung von Medikamenten die Lebensqualität der Betroffenen verbessern und den Erfolg der anderen Therapiebausteine enorm beeinflussen kann.
Dennoch sollten sich weder die Eltern noch die behandelnden Ärzte die Entscheidung über eine Verabreichung von Medikamenten leicht machen. Die Zustimmung sollte erst erfolgen, wenn die möglichen Nebenwirkungen – wie etwa Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und körperliche Beeinträchtigungen – den zu erzielenden Fortschritten gegenübergestellt und die positiven Effekte als eindeutig überwiegend eingestuft wurden. Es gibt eine Vielzahl an Medikamenten, die sich sowohl in ihren Resultaten als auch in der Dauer ihrer Wirkung voneinander unterscheiden. Oftmals werden Stimulanzien eingesetzt, die auf den fehlregulierten Stoffwechsel im Gehirn einwirken und diesen positiv beeinflussen. Andere Präparate werden hingegen eingesetzt, um depressiven Verstimmungen, welche vereinzelt bei den Betroffenen auftreten können, entgegenzuwirken.
Fakt ist, dass Medikamente, wenn sie gezielt und nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten ausgerichtet eingesetzt werden, die Behandlung von ADHS erleichtern und die Lebensqualität aller Betroffenen stark verbessern können. Dennoch sollte der Einsatz von Medikamenten sorgfältig durchdacht und streng überwacht werden, um langfristige, negative Folgen zu vermeiden. Nach oben »
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