Etwas unsicher bin ich mir bei dem Tipp. Nicht, weil der Tipp schlecht wäre, nein, ganz und gar nicht. Viel eher weil er so gut ist. Weil, so ging es mir, die Hörbücher von Rita Falks Romanen einfach so grandios sind, dass sie viele andere Hörbücher verderben. Dass sie andere, die man vielleicht vorher gemocht hat, nur fad und emotionslos erscheinen lassen. Dass es fast nur noch die Hörbücher von Rita Falk geben kann und sonst gar nichts; und so viele gibt es dann auch nicht davon.
Dennoch und das jetzt auf eigene Gefahr, denn vorgewarnt wurde bereits: die Hörbücher von Rita Falks Kriminalromanen gehören zu den Highlights dieses Mediums. Gelesen von Christian Tramitz, im tiefsten bayrischen Dialekt und ebenso mit höchster Abwechslung und Emotion. Sodass man zwar weiß, hier liest eine Person, aber es auch schnell vergessen kann und allein schon an der verstellten Stimme die Protagonisten erkennt. Den verschnupfen Moratschek beispielsweise, der durch den ständigen Schnupftabak schon verätzte Schleimhäute hat. Oder die fast schreiende Oma, die mit dem Eberhofer und seinem Papa zusammenwohnt, der wiederum an seiner entspannten Stimme zu erkennen ist, die er seiner Marihuana –Plantage im Garten verdankt.
Mehr über die Franz Eberhofer-Krimis
Und hier wird schon klar, natürlich, ein Hörbuch lebt von seinem analogen Vorgänger: vom Roman, oder in diesem Fall von den Romanen. Auch diese sind höchst empfehlenswert, wie die wenigen angeschnittenen Protagonisten schon vermuten lassen. Die Geschichten um den bayrischen Kriminalbeamten Franz Eberhofer und sein Leben in dem kleinen Dorf Niederkaltenkirchen, zwischen Freising und München, haben es in sich. Weniger wegen der Spannung, vielmehr wegen dem Humor. Der einem ständig zumindest schmunzeln lässt und an sämtliche Klischees des Lebens im Dorf denken lässt. Das ja vielen sicher kein Fremdwort ist. Vom eingesessenen Fleischhauer bis zum Dorfwirt und dem sich wichtigmachenden Bürgermeister. Was in den (Hör-)Büchern umso ironischer geschildert werden kann, da die Hauptperson, Franz Eberhofer, Dorfpolizist, eigentlich unfreiwillig hier ist. Der in sein Heimatdorf zwangsversetzt wurde und wieder, nach Jahren, bei seinem Papa und seiner Oma einziehen muss. Zwar in Niederbayern, aber da ist es ja sicher nicht viel anders als in einem Dorf in Österreich. Denn dem Hörbuch nach, könnte es genauso irgendwo in Österreich sein und irgendwie erkennt man auch Vieles wieder aus österreichischen Büchern und Filmen. So verwundert es auch nicht, dass letztendlich die Verfilmung des Romans: „die Grießnockerlaffäre“ zum Teil von österreichischen Schauspielern, beispielsweise Robert Palfrader, Simon Schwarz oder Nina Proll übernommen wurde. (Foto © Bernd Schumacher)