Stopp dem Sexting! – Nicht nur besorgte Eltern, auch Lehrer und Ausbilder warnen nachdrücklich vor einem Trend, der mittlerweile wie ein Lauffeuer um sich greift und besonders Jugendliche in ungeahnte Probleme stürzen kann. Was „Sexting“ bedeutet und warum es als Gefahrenquelle angesehen und gestoppt werden muss, wird im nun folgenden Artikel zusammengefasst.
Sexting – gefährliches Spiel mit der eigenen Privatsphäre
Nicht nur Miley Cyrus, auch andere Stars und Sternchen machen es immer wieder gerne vor: Sie zeigen sich ihrem Publikum in kaum verhüllenden Outfits, posieren in anzüglichen Positionen auf dem roten Teppich und veröffentlichen eindeutige Fotos auf ihren Twitter- oder Facebook-Accounts. Dank ihrer Popularität dienen sie ihrem jugendlichen Publikum als Vorbild und machen somit einen gefährlichen Trend – das Sexting – geradezu salonfähig.
Als Sexting wurde ursprünglich der private Tausch von erotischen Bildern via Handy bezeichnet. Schon dieser Austausch von an sich pornografischem Material kann Probleme nach sich ziehen – wenn beispielsweise eine junge Liebe im Streit auseinandergeht und der Ex-Partner weiterhin frei über die erotischen Bilder verfügen und diese verschicken oder anderen Personen zeigen kann. Dass sich daraus hochpeinliche Situationen und enorme Imageschäden ergeben können, liegt auf der Hand.
Das moderne Sexting geht jedoch noch einen Schritt weiter: Hierbei werden die erotischen Bilder nicht nur via Handy an eine einzige Person weitergeleitet, sondern über soziale Netzwerke oder andere Kanäle im Internet verbreitet. Generell kann Sexting überall dort zu finden sein, wo Menschen aus aller Welt zusammenkommen, eigene Profile erstellen und private Fotodateien hochladen können:
- Google+
- MySpace
- Eigene Blogs
- Tumblr
In den vergangenen Jahren ließ sich ein deutliches Sinken der Hemmschwelle für das Verbreiten erotischer und provozierender Aufnahmen wahrnehmen. Dies ist ein beunruhigendes Zeichen, denn Sexting kann gravierende Probleme nach sich ziehen.
Stopp dem Sexting – warum eigentlich?
Neben einer zum Teil immer noch diffusen Rechtslage (handelt es sich hierbei doch um den Austausch erotischen Bildmaterials, welches zum Teil Minderjährige ablichtet), tragen auch mögliche Imageschäden dazu bei, Sexting zu einem gefährlichen Spiel mit dem Feuer werden zu lassen. Gerade die Verbreitung im Internet – durch soziale Netzwerke – birgt enorme Risiken, da bei einem nicht sachgemäßen Schutz der veröffentlichten Inhalte eine unvorhersehbare Menge mehr oder weniger bekannter Personen die Dateien zu Gesicht bekommt.
Das heißt im Klartext: Postet ein Teenager ein erotisches Bild in einem sozialen Netzwerk, ohne die Abbildung eindeutig für „Freunde“ zu kennzeichnen, können theoretisch auch vollkommen unbekannte Personen die Aufnahme sehen. Auf diese Weise kann es zu peinlichen Situationen kommen – etwa, wenn ein potentieller Arbeitgeber das besagte Bild sieht. Dies ist jedoch nur die Spitze des Eisberges, denn wenn ein breites Publikum die Möglichkeit erhält, das Material anzusehen oder sogar herunterzuladen, besteht die Chance, dass mit den Dateien Missbrauch betrieben wird.
So könnten die Aufnahmen problemlos auf anderen Webseiten veröffentlicht oder – im schlimmsten Fall – für Straftaten (Erpressung) genutzt werden. Daraus kann sich schnell eine gefährliche Eigendynamik entwickeln, die es fast unmöglich machen dürfte, das entsprechende Bild aus dem Internet wieder entfernen zu lassen.
Strategie im Kampf gegen Sexting: So früh wie möglich aufklären!
Die beste Möglichkeit, um dem Missbrauch eigener Bilder entgegenzuwirken ist, peinliche oder gar erotische Aufnahmen gar nicht erst zu veröffentlichen. Doch dies ist leider einfacher gesagt als getan. Jugendliche von heute wachsen in einer zunehmend freizügiger werdenden Gesellschaft auf und erfahren, dass eine hohe Anzahl von Freunden und „gelikten“ Bildern in sozialen Netzwerken mit Bewunderung von außen einhergehen. Da ist die Versuchung groß, sich mit Sexting zu befassen.
Eltern sollten daher bis zu einem gewissen Alter kontrollieren, was ihre Sprösslinge von sich auf Facebook & Co. preisgeben und darauf bestehen, anzügliche Bilder nicht zu posten. Desweiteren müssen sie ihre Kinder eindringlich über die Gefahren des Sexting aufklären, damit der Nachwuchs später, wenn eine strenge Kontrolle der Internetaktivitäten nicht mehr möglich ist, von sich aus auf Sexting und ähnlich risikobehaftete Vorgänge verzichtet.
[tipp]Tipp:
Immer mehr Organisationen widmen sich dem Ziel, die Jugend über Sexting und dessen mögliche Konsequenzen aufzuklären. Es kann daher Sinn machen, sich deren Werbekampagnen und Aufklärungsseiten gemeinsam mit dem Nachwuchs anzuschauen.[/tipp]
Darüber hinaus sollte sichergestellt werden, dass jedes Bild – auch die harmlose Aufnahme vom eigenen Haustier – mit einer strengen Privatsphäre gekennzeichnet wird. Die Einstellung „nur für Freunde sichtbar“ erfordert meist nur wenige Klicks, erhöht dafür aber den Sicherheitsfaktor eines Profils in einem sozialen Netzwerk. Damit einhergehen muss die Überzeugung, dass nicht jeder Mensch, der eine Freundschaftseinladung schickt, tatsächlich ein „Freund“ ist. Wie im wahren Leben, so gilt auch in sozialen Netzwerken: Manchmal ist weniger mehr. Denn wenn sogar Unbekannte in den „Freundeskreis“ mit aufgenommen werden, schützt am Ende nicht einmal die beste Privatsphäreneinstellung vor dem Missbrauch der Dateien.