Küchen-Tricks von Oma sind nach wie vor gefragt. Zwar nehmen uns heute moderne Maschinen und bequeme Convenience-Produkte einen großen Teil der Arbeit in der Küche ab, dennoch kann es fast täglich passieren, dass man an den Punkt kommt, an denen Omas Küchen-Tricks plötzlich Gold wert sind. Ob bei der Zubereitung von Speisen, beim Putzen der Kochutensilien oder beim Ausbügeln kleinerer Missgeschicke – Oma hatte immer eine clevere Lösung parat.
Omas beste Küchen-Tricks aus dem Bereich „Kochen“
Wenn Oma in der Küche stand und für ihre Lieben etwas Besonderes auf den Tisch bringen wollte, musste sie tief in ihre Trickkiste greifen, denn moderne Geräte und praktische „Tütchen“ waren damals noch nicht gang und gäbe. Daher verließ sie sich bei der Zubereitung von Kuchen, Keksen und Waffeln nicht auf Vanillezucker und Aromen aus der Tüte, sondern mischte sich die benötigten Zutaten selber zusammen.
Tipp 1: Um Vanillezucker selber herzustellen, braucht man nämlich nur haushaltsüblichen Kristallzucker und eine Vanilleschote. Die Schote wird der Länge nach mit einem scharfen Küchenmesser aufgeschlitzt, in ein verschließbares Gefäß gegeben und mit dem Zucker bedeckt. Da die Schote selber bereits genügend Vanillearoma an den Zucker abgibt, kann das Mark vorher noch ausgekratzt und anderweitig verwendet werden. Anschließend wird das Gemisch in dem verschlossenen Gefäß einige Tage aufbewahrt, damit der Zucker das Aroma der Schote annehmen kann. Sobald der selbst hergestellte Vanillezucker aufgebraucht ist, kann das Gefäß ganz einfach wieder mit einer frischen Ladung Zucker aufgefüllt werden. (Übrigens: Wenn man anstelle des Zuckers Wodka verwendet, erhält man flüssige Vanilleessenz – eine beliebte Zutat in amerikanischen Rezepten!)
Tipp 2: Auf die gleiche Art und Weise konnte Oma auch Orangen- und Zitronenaroma herstellen. Sie rieb einfach die Schale einer unbehandelten Zitrone oder Orange ab, bedeckte den Abrieb mit Zucker und verschloss die Mischung in einem luftdichten Gefäß. Oma beherrschte natürlich nicht nur hervorragende Tricks zum Selbermachen von Lebensmitteln, sie kannte sich auch bestens damit aus, kleinere und größere Pannen in der Küche schnell zu beheben.
Tipp 3: Selbst dem besten Koch ist es schon mehr als nur einmal passiert – nach einem kurzen Moment der Unachtsamkeit ist die zubereitete Speise plötzlich versalzen! Omas Küchen-Trick besteht darin, eine geschälte Kartoffel in das Essen zu geben und diese eine Weile mit zu kochen. Dadurch wird der Speise ein Teil des Salzes entzogen. Nach kurzer Zeit kann die Kartoffel entfernt werden und das Menü ist gerettet. Einfallsreich wie Oma nun einmal war, erweiterte sie ihr Repertoire an Tricks zum cleveren Ausbügeln kleinerer Missgeschicke mit Salz noch um zahlreiche Varianten:
- Saucen können mit Sahne oder Schmand gestreckt werden
- Wer keine Kartoffel zur Hand hat, kann auch Brotrinde verwenden
- Saucen und Dips vertragen ein bis zwei Löffel Honig
- Wenn Eiweiß, welches in ein Teesieb gegeben und ins Essen gehalten wird, stockt, nimmt es Salz auf
- Wer schnell und geschickt reagiert, kann das überschüssige Salz abschöpfen (falls es sich noch nicht aufgelöst hat)
- Vor dem Braten kann gesalzenes Fleisch mit etwas Wasser vom Gewürz befreit werden
Tipp 4: Einige dieser Küchen-Tricks lassen sich auch auf zu scharfe Speisen anwenden – beispielsweise das Hinzufügen von Honig oder die Beigabe von Kartoffeln während des Kochens. Wer kennt das nicht? Sobald man sich bei Oma zum Besuch anmeldete, gab es erst einmal eine große Portion leckeren Pudding oder eine Schale mit Milchreis. Diese Gerichte wecken bei fast jedem wundervolle Kindheitserinnerungen und werden auch heute noch gerne selber zubereitet. Besonders schwierig ist das nicht, doch dabei kann man ebenfalls auf Probleme treffen! Schließlich braucht man für jede dieser Speisen heiße Milch – und die kocht ja bekanntlich gerne über. Daher zählt das Verhindern von überkochender Milch zu den beliebtesten Ratschlägen aus Omas Trickkiste.
Tipp 5: Das Überkochen von Milch wird durch einen ganz simplen Küchen-Trick verhindert. Dabei wird der Rand des Topfes dünn mit Butter eingestrichen. Diese Trennlinie wird nicht überschritten und somit bleibt die Milch genau da, wo sie hingehört: im Topf. Wer es beim Kochen nicht besonders eilig hat, bleibt übrigens einfach am Herd stehen und rührt fleißig. Durch die stete Bewegung wird verhindert, dass sich an der Oberfläche der Milch eine Haut, welche überhaupt erst der Auslöser für das Überkochen ist, bilden kann.
Noch mehr Küchen-Tipps aus Omas kleiner Trickkiste
Wer fleißig in der Küche werkelt, steht am Ende des Tages vor einem riesigen Berg Abwasch. In diesem Chaos aus schmutzigem Kochgeschirr befinden sich sicher auch einige Härtefälle, die mit angebrannten Essensresten aufwarten. Doch Oma wusste, wie sie den unliebsamen Flecken zu Leibe rücken konnte.
Tipp 6: Der verschmutzte Topf wird bis kurz unter den Rand mit Wasser gefüllt. Anschließend gibt man ein bis zwei Esslöffel Natron (oder Waschsoda) hinzu. Das Gemisch wird auf dem Herd zum Köcheln gebracht. Bei diesem Vorgang sollte sich bereits ein großer Teil des Angebrannten lösen. Falls noch immer Rückstände am Topfboden sichtbar sind, sollte das Gemisch über Nacht ziehen dürfen. Am nächsten Tag müsste sich der Topf spurenlos säubern lassen.
Tipp 7: Wer weder Soda noch Natron im Hause hat, kann auch auf Backpulver zurückgreifen. Hierbei wird die Dosis leicht erhöht. Hin und wieder kann es vorkommen, dass nicht nur das Kochgeschirr während der Zubereitung leckerer Speisen arg in Mitleidenschaft gezogen wird. Manchmal wird sogar die Kleidung des Kochs oder der Köchin zum Ziel von hartnäckigen Verschmutzungen. Besonders fies sind hierbei Flecken, welche durch Fett verursacht werden, denn wenn sich diese erst einmal festgesetzt haben, ist es gar nicht so einfach, sie wieder los zu werden. Glücklicherweise hatte Oma auch für diese Notfälle den einen oder anderen Küchen-Trick auf Lager.
Tipp 8: Die Beseitigung von frischen Fettflecken gestaltet sich relativ einfach. Das betroffene Kleidungsstück wird mit heißem Wasser und ein wenig Spülmittel beträufelt. Direkt danach wird ein Papiertuch sanft auf die nasse Stelle gedrückt, damit das Fett von diesem aufgesaugt werden kann. Anschließend kann das Kleidungsstück auf herkömmliche Weise gereinigt werden.
Tipp 9: Ist der Fleck jedoch unbemerkt geblieben und somit schon eingetrocknet, rät Oma zu einem anderen Küchen-Trick. Bei diesem wird eine rohe Kartoffel benötigt, welche in der Mitte aufgeschnitten und mit der Schnittstelle auf die verschmutzte Stelle gelegt wird. Anschließend wird sanfter Druck ausgeübt, damit die Stärke das Fett aufnehmen kann. Der Fleck kann dann nach dem Trocknen ausgebürstet werden. Einer der wichtigsten Orte in der Küche ist die Spüle – hier wird schmutziges Geschirr wieder sauber, werden in Wasser gekochte Lebensmittel abgegossen und frisches Obst und Gemüse gründlich gereinigt. Dieser rege Gebrauch führt natürlich dazu, dass man der Spüle im Laufe der Zeit ansieht, wie wichtig sie im Küchenalltag ist. Aus diesem Grund nutzte Oma regelmäßig einige ihrer cleversten Küchen-Tricks und brachte die Spüle – auch ohne teure Reiniger – wieder auf Hochglanz.
Tipp 10: Opa liebte Kartoffeln auf dem Teller, Oma hingegen nutzte die Vielseitigkeit der Knolle noch für ganz andere Dinge. Sie schnitt beispielsweise rohe Kartoffeln auf, um mit diesen ihre Spüle einzureiben. Anschließend entfernte sie die so aufgetragene Stärke mit einem trockenen Tuch und polierte die Spüle, bis diese wieder glänzte. (Übrigens: Ein ähnliches Ergebnis kann man erzielen, wenn man Backpulver mit etwas Wasser zu einer Paste vermengt und diese auf die Spüle aufträgt. Um das Gemisch wieder entfernen zu können braucht man neben einem Handtuch auch eine Schüssel mit warmem Wasser.)