Das vom Mobiltelefon Strahlen ausgehen, ist den meisten bekannt. Aber wie so häufig bei Bedrohungen, die nicht sichtbar sind, wird die Gefahr ignoriert. Während die Handyhersteller darauf pochen, dass die Handystrahlung kein Gesundheitsrisiko darstellt, halten sich einige Mythen doch hartnäckig. Neuerdings sollen die Handys auch für Brustkrebs verantwortlich sein. Aber was ist dran an dieser Behauptung.
Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Handystrahlung
Zunächst muss festgehalten werden, dass einige Leute an einer Elektrosensibilität leiden. Dies bedeutet, dass durchaus Kopfschmerzen beim Telefonieren auftreten können. Es hält sich auch hartnäckig die Behauptung, dass häufiges Telefonieren die Chance auf einen Hirntumor erhöht. Und tatsächlich gab es schon Fälle, wo den Klägern vor Gericht Recht gegeben wurde. So auch beim Italiener Innocente Marcolini. Er musste beruflich viel Telefonieren und verklagte den Berufsverband. Das Gericht kam zum Schluss, dass Vieltelefoniererei durchaus die Ursache für den gutartigen Tumor darstellen kann und gab dem Kläger Recht.
Eine schwedische Studie hat bislang als einziges nachgewiesen, dass durch Handystrahlung das Risiko an einem Hirntumor um das Zwei- bis Dreifache ansteigt. Junge Menschen setzen sich sogar einem fünffach so großen Risiko aus. Eine konkrete Aussage ließ sich aber nicht treffen, da es noch zu viele Unsicherheiten gebe. Zum Beispiel ist es noch unsicher, wie lange für ein erhöhtes Risiko telefoniert werden müsse.
Vom Hirntumor zum Brustkrebs
Warum ist diese Vorgeschichte der Vieltelefoniererei und des Hirntumors für den Aufbau des Artikels notwendig gewesen? Weil die Wahrscheinlichkeit auf einen Hirntumor mit der Zeit des Telefons am Ohr anzusteigen scheint. Neue Erkenntnisse haben jetzt für Aufsehen gesorgt, weil eine Verbindung zwischen Handystrahlung und Brustkrebs hergestellt wird.
Es wurde eine Studie bei „Case Reports in Medicine“ veröffentlicht, die eine Gefährdung bei engen Kontakt mit dem Handy nahelegt. Die Untersuchung wurde an Frauen mit Brustkrebs durchgeführt. Sie alle waren im Alter zwischen 21 und 39 Jahren. Eine Gemeinsamkeit konnte festgestellt werden. Jede dieser Frauen trug ihr Smartphone für bis zu 10 Stunden täglich im Büstenhalter und das über einen Zeitraum von mehreren Jahren.
Besonders auffällig ist, dass Brustkrebs bei den Vorgeschichten, auch innerhalb der Familie, bislang kein Thema war. Wer sein Handy oder Smartphone direkt im BH trägt, der stellt dabei einen direkten Hautkontakt her. Zudem liegt das Mobiltelefon hier an einer Stelle, mit extrem weichem Fettgewebe, wo die Mikrowellen schließlich auch sehr einfach eindringen können. Vom Hersteller wird seit jeher davon abgeraten ihr Produkt direkt an der Haut zu tragen. Auch die Environmental Health Trust rät seit längerem von direktem Hautkontakt mit dem Handy ab.